Winter

Winter. Wonderland? Wie man’s nimmt.

Frostige Temperaturen, Sonnenschein… So ein herrliches Winternachmittagerl will definitiv im Freien genossen werden. Doch bis wir dann tatsächlich allesamt bei der Tür draußen sind, ist es auch schon wieder dunkel.

Das Kind oben und unten in vier Schichten Kälteresistenz gestopft, zumindest den Hund ohne Unterfell in zwei weitere, allen Vierbeinern Halsbänder umgebunden und den Zweibeinern einen Schal und dabei ja nicht gedankenverloren das eine dem anderen umgeschnallt oder umgekehrt. Vor allem dann nicht, wenn man Besuch hat. Sonst bleibt man wochenlang das Gespött im Freundeskreis und die Nachbarn geben die Nummer der Fürsorge schon mal vorsorglich ins Handy ein.

Da kann es schon mal passieren dass man am Ende mit Schlapfen zur Tür raus marschiert und alle nochmal zurückpfeifen muss um sich auch selbst mal Schuhe anzuziehen. Wobei einen zehn Argusaugen mit vorwurfsvollem Blick beobachten.

Schlussendlich hopsen wir dann aber doch jedes Mal raus und haben’s dort auch immer so richtig schön: je nach Wetter Matsch- oder Schneearchitektur erbauen/umwerfen/ausbuddeln/fressen/zertrampeln, Fangen spielen und/oder sich um irgendetwas streiten hat schon was für sich. Die Bäckchen rot (bei den Hunden reine Vermutung), die Augen glänzend und das Grinsen breit, begeben wir uns aber schließlich nach gefühlten oder real verbrachten Stunden im Freien Sauerstoffgedoped und müde wieder in Richtung Zuhause.

Wo sich der Spaß sofort aufhört. 12 „Schmutzige“ (was ist der Super-Superlativ von schmutzig?) Pfoten, die bis zu den jeweiligen Ohren zu reichen scheinen und ein sich hektisch beleckender Hund, der einen Dreckspritzer oberhalb der Daumenkralle geortet hat, tropfen den Vorraum voll, während man versucht, die vier vor Matsch und Nässe zusammengeklebten Schichten Kälteresistenz vom Kind zu schälen. Die Stimmung ist am Nullpunkt. Hungergefühl, kalte Füße/Pfoten und Unmut über die Warteschleife in der immer größer werdenden Lache machen sich breit. Man versucht zähneknirschend zu vertrösten, zu managen und zu wischen und dabei einen Erwachsenen zu mimen, der alles voll im Griff hat und NICHT alle anpflaumt.

Doch spätestens wenn alle nach frischer, kalter Luft duftend in ihren Betten dösen und diese warme, zufriedene Stille der gefüllten Mägen ihr übriges zur allgemeinen Schläfrigkeit beiträgt, ist man wieder versöhnt und glücklich, der Grund für fünf zufrieden baumelnde Seelen zu sein. Da baumelt die eigene Sechste gleich mit.

(Bild: Pixabay)

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